Die PEFC-Projektzertifizierung: Der Nachhaltigkeitsnachweis für Projekte mit Holz

 

Die Projektzertifizierung nach den Chain of Custody (CoC) Standards von PEFC Austria lohnt sich für vorbildliche und innovative Holzbauprojekte von Unternehmen, Einzelpersonen und Gemeinden. Mit dieser wird per Zertifikat bestätigt, dass das verbaute Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung stammt.

 

Die PEFC-Projektzertifizierung hat sich nach dem ersten Jahr ihrer Existenz bei klima- und umweltfreundlichen Bauprojekten in Österreich bereits als attraktive Option etabliert, ein Projekt aus Holz auch offiziell als garantiert nachhaltig zu deklarieren. Das Kalenderjahr 2023 zeigt hier, dass diese Zertifizierung für niemanden eine allzu große bürokratische Hürde ist. So haben ein Kindergarten in Holzbauweise, zwei Bürogebäude und ein Industriebau aus Holz das PEFC-Zertifikat erhalten. Wie sich mit dem Zukunftsbaustoff Holz nachweislich nachhaltig bauen lässt: Es startet mit der Auswahl von Lieferanten, deren Produkte das PEFC-Siegel tragen inkl. einer Dokumentation über den Holzeinsatz in einem Projekthandbuch. Eine unabhängige Zertifizierungsstelle überprüft abschließend, welcher Anteil des Holzes aus PEFC-zertifizierter nachhaltiger Waldwirtschaft stammt.

 

Zertifizierung bringt Mehrwerte

Die PEFC-Projektzertifizierung eignet sich daher für Bauvorhaben in jeder Größe in allen Bereichen wie u.a. Industrie, Gewerbe und Gemeinden. Mit gut planbarem organisatorischem Aufwand und im Vergleich zu den Gesamtbaukosten sehr geringen Kosten lässt sich das PEFC-Projektzertifikat gemeinsam mit unabhängigen Zertifizierungsstellen gut realisieren. Diese – vom Bäuträger gewählte – Zertifizierungsstelle, stellt dem Projekt nach Fertigstellung und erfolgreicher Prüfung das Zertifikat aus. Damit ist der Nachweis erbracht, dass das Projekt aus garantiert nachhaltig bewirtschafteten Wäldern im Sinne des PEFC-Siegels stammt.

Damit werden u.a. auch diverse Ausschreibungsvorgaben für nachhaltiges Bauen erfüllt. Die Kommunikation der Nachhaltigkeit des zertifizierten Bauprojektes erhöht darüber hinaus auch das Ansehen und bei Gebäuden mit Wohnzwecken den Wert der Immobilie und dessen Vermietbarkeit.

 

So einfach ist die Zertifizierung

Die Projektzertifizierung beginnt mit der Ausschreibung des Bauvorhabens. Dabei sind Holz und Holzwerkstoffe mit dem Nachweis der PEFC-Zertifizierung anzuführen. So kann sichergestellt werden, dass beim späteren Wareneinkauf mindestens 70 Prozent PEFC-zertifizierte Ware verbaut wird. Die restlichen 30 Prozent müssen aus sogenannten „kontrollierten Quellen“ stammen. Der Projektverantwortliche überprüft dabei bei jedem Projektschritt, ob das verwendete Material den PEFC-Kriterien entspricht.

Bauherren haben im Rahmen der Projektzertifizierung auch die Möglichkeit, den Grad der Zertifizierung selbst zu bestimmen. So können bei der Projektzertifizierung auch unterschiedliche Produktkategorien gewählt werden. Dieser sogenannte „Scope“ kann das Gesamtprojekt oder auch Teilbereiche daraus umfassen wie beispielsweise Holzkonstruktion, Fenster, Türen oder Böden.

„Die Projektzertifizierung bietet die Möglichkeit, den nachhaltigen Einsatz des Rohstoffes Holz auf die nächste Stufe zu setzen und nachzuweisen, dass das verbaute Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft stammt. Vom Einfamilienhaus bis zum Industriebau, das Potenzial ist groß“, so Martin Kubli (Key Account Manager bei PEFC Austria).

 

Kindergarten in Mühltal/Leoben

© Foto Freisinger

Kindergarten in Holzbauweise in Mühltal bei Leoben

Nach einer Bauzeit von nur etwa zehn Monaten nahm der neue Kindergarten in Leoben-Mühltal zum Beginn des Kindergartenjahres 2023/24 seinen Betrieb auf. In zwei Gruppen werden bis zu 24 Kindergartenkinder und 28 Kinderkrippenkinder betreut. Im November 2022 erfolgte der symbolische Spatenstich für den Bau des einstöckigen Holzgebäudes. Das verwendete Holz stammt, von der Bundesversuchs- und Forschungsanstalt Salzburg bestätigt, aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung mit PEFC-Zertifizierung. Im Streben nach einer fortschrittlichen, umweltfreundlichen Bauweise wurde zusätzlich eine Photovoltaikanlage installiert und das Flachdach begrünt.

Auch bei der Gestaltung des Innenraums lag der Fokus auf einer nachhaltigen Vision. Die Verwendung von Holz als nachwachsendem Rohstoff prägt die Inneneinrichtung, wobei flexible Lösungen und Nutzungsmöglichkeiten durch Möbel auf Rädern oder Rollen geschaffen wurden. Damit wird nicht nur ästhetisch ansprechend gestaltet, sondern auch den Prinzipien der Nachhaltigkeit und Flexibilität Rechnung getragen.

 

Bezirksbauernkammer in Hallein

© SN/LWK/Hubert Auer

Bezirksbauernkammer Hallein spart 560 Tonnen CO2

Als Österreichs erstes PEFC-zertifiziertes Bürogebäude wurde die Bezirksbauernkammer Hallein ausgezeichnet.

In den vergangenen Jahren setzte die Landwirtschaftskammer verstärkt auf den Einsatz von Holz bei ihren Neubauten. „Die Bezirksbauernkammer Hallein ist als Gesamtpaket mit der PEFC-Zertifizierung die Spitze an Neubauten der Landwirtschaftskammer der letzten Jahre. Und sie begeistert. Das hört man von den Nutzern und den Besuchern, besser könnte es nicht sein“, erklärte Rudolf Rosenstatter, Obmann-Stellvertreter von PEFC Austria. Durch die PEFC-Projektzertifizierung wird, der Einsatz des Rohstoffes Holz noch um die Dimension der nachhaltigen Bewirtschaftung erweitert.

 

Neues Brett-Sperrholz-Werk der Superlative

© MM Leoben

Superlativ-Projekt der Mayr-Melnhof Holz Holding

Zu den Vorreitern im Bereich Industrie gehört das Brettsperrholzwerk der Mayr-Melnhof Holz Holding AG mit Sitz in Leoben. Es ist der weltweit erste Holzindustriebau mit PEFC-Projektzertifikat. Vor zwei Jahren erfolgte der Spatenstich für das Bauprojekt der Superlative. Mit einer Investitionssumme von rund 175 Millionen Euro wurde das neue Werk im Leobener Stadtteil Göß errichtet. Der Gebäudekomplex, in dem flächige Elemente für den tragenden Holzbau gefertigt werden, verfügt über eine Hochleistungsnachsortieranlage, ein Hobelwerk sowie ein vollautomatisches 35 Meter hohes Regallager. Im Vollausbau wird das Werk circa 140.000 m³ Brettsperrholz produzieren. Das Gebäude selbst wird nicht nur Produktionsstätte für PEFC zertifizierte Holzbauteile sein, sondern ist gemäß des verliehenen PEFC-Projektzertifikats auch aus diesen gefertigt. Das Zertifikat der Holzforschung Austria bestätigt, dass die 11.500 m³ an verbautem Holz aus PEFC zertifizierter und nachhaltiger Waldbewirtschaftung stammen.

 

Weitere Infos zur Projektzertifizierung unter: https://www.pefc.at/wp-content/uploads/2023/11/PEFC-Austria_Sonderthema-Projektzertifizierung_Stand-2023.pdf

 

Ihr Kontakt (auch für die Zusendung eines Belegexemplars):

Astrid Köberl, M.A.
Marketing & Kommunikation
presse@pefc.at
+43 66488453209

 

Über PEFC

PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification) ist die weltweit führende Institution zur Förderung, Sicherstellung und Vermarktung nachhaltiger Waldbewirtschaftung. Holz und Holzprodukte mit dem PEFC-Siegel stammen nachweislich aus ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltiger Forstwirtschaft und unterstützen die Holzversorgung von morgen. Das PEFC Siegel! Für Produkte aus garantiert nachhaltiger Waldwirtschaft.